Schützengesellschaft stolz auf olympiataugliche Anlage
PFORZHEIMER ZEITUNG NUMMER 123:
PFORZHEIM. Wie Robin Hood mit Pfeil und Bogen zu schießen oder einmal ein Klein- oder Großkalibergewehr und andere Waffen auszuprobieren, dies nutzten viele Besucher der Schützengesellschaft Pforzheim bei deren „Tag
der offenen Tür“ gestern auf der Anlage im Hagenschieß. Beim Wurfscheibenschießen auf der modernen Wurfanlage entdeckten einige ein neues Hobby, das sie beim Probeschießen fasziniert hatte. „Wir wollen jedes Jahr mit einem ,Tag der offenen Tür‘ unsere olympiataugliche Anlage jedem Interessenten zugänglich machen“, sagte Oberschützenmeister Roland Dupont. Im vergangenen Jahr richtete die SG die Vorderlader-Weltmeisterschaft aus. Schießleiter der Vorderlader ist Emil Treuer, der die historischen Waffen den Besuchern erst genau erklärte, bevor sie an den Schießstand durften. Mit einem Trichter füllte er das Schwarzpulver in die Mündung ein, setzte ein Schusspflaster auf diese und darauf die Bleikugel, die er mit dem Hammer und einem Stöpsel ganz in den Lauf einpresste. Den Schuss löst dann ein Zündplättchen aus. Eine lange Reihe historischer Waffen aus dem 14., Steinschlusspistolen und gewehre aus dem 17. und 18. Jahrhundert nebst einer Muskete mit aufgepflanztem Bajonett aus napoleonischer Zeit zeigte er den Besuchern. Auch die Jägervereinigung beteiligte sich am Tag der offenen Tür und bot Schießen auf Blechhasen an. Die Schützengesellschaft mit heute rund 800 Mitgliedern brachte schon so manchen international erfolgreichen Sportler hervor. Außer dienstags ist die Anlage immer geöffnet. Die Schützen halten sich dabei in wettergeschützten Kabinen auf, die per Rollladen ins Freie zu den Schießscheiben geöffnet werden. Nur die Bogenschützen stehen derzeit auf aufgeweichten Wiesen. „Bei schlechtem Wetter und im Winter trainieren die Bogenschützen in der Jahnhalle“, merkte Dupont an. „Auf unserer Anlage kann fast alles geschossen werden, was der deutsche Schützenbund anbietet“, betonte der Oberschützenmeister. Und: „Wir sind führend in Baden“, sagte er über den 1450 gegründeten Verein, in dem wie einst der Markgraf von Baden nur ehrbare Bürger von hohem Ansehen Mitglied waren.
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