Die SG Pforzheim feiert nach Corona-Pause erneut das Neujahres- und Dreikönigsfest!
Nach 2-Jähriger Pause war es am Freitag 6. Januar wieder soweit: die langjährige Tradition der Schützengesellschaft ist wiederbelebt worden und nach dem letzten Event in 2020 hat nun das Neujahres- und Dreikönigsfest am vergangenem Freitag wieder stattgefunden.
Das Wetter war sogar wärmer als 2020, das damals herbstliche ist nun eher zum frühlingshaften geworden; unser Glühweintopf duftete dennoch nach Zimt und Nelken so dass die knapp 70 Teilnhemer und deren Begleiter den Badischen Winzerglühwein wohl temperiert geniessen konnten. Und da wir beim Genuss sind, müssen wir die vorzügliche Kuchenauswahl unserer Helferinnen erwähnen wie auch die 3 Sorten Brut die geflossen sind: Mont Michel Cava, Val de Brun und Bailly Lapierre Rosé!
Das Ziel ins Auge gefasst haben 67 Schützen – das war die gleiche Teilnehmerzahl wie in den Zeite vor Corona - dies konnten wir auch bei der Siegerehrung feststellen, wurde es doch sehr kuschelig im Saal an der Kegelbahn... Wir haben prompt die Reservierung für 2024 im großen Saal vorgenommen!
Und nun zum Sportlichen. Die Gäste durften zunächst das Neujahres-Schiessen in den Kleinkaliberdisziplinen zelebrieren. Als Erstes konnten sie sich im einhändigen Schuss mit Kleinkaliber Pistolen und Revolver auf 25m messen: hier konnte Bodo Binder die Herausforderung mit einem 10,1 Treffer am Besten meistern und gewann die von Stevan Iles gestiftete KK-Kurzwaffen-Ehrenscheibe, noch vor Frank Baltruweit und Ladislaus Reiter deren Treffer 10,0 aufwiesen.
Natürlich gibt es dazu eine Steigerung so dass die gleichen Ziele mit Kleinkaliber-Gewehren auch auf 100m Entfernung beschossen werden mussten, und zwar sitzend zum Aufwärmen und dann auch frei stehend! Mit einem 10,4er Treffer hat Marc Schlafer es geschafft und die von Stefan Nitschke gestiftete Ehrenscheibe KK-Langwaffe gewonnen - vor Snjezana Lucic mit 10,1 und Andreas Katz mit 9,2.
Hohe Ehre gilt dem Sportler, der sowohl Lang- als auch Kurzwaffe am Besten beherrscht, hierzu wurden 2 weitere Schüsse abgegeben: unser Kollege und Meister der Field Target Disziplinen Rolf Schill gelang es sowohl mit dem KK-Gewehr eine 10.6 als auch mit der KK-Pistole eine 10.1 zu schiessen und entschied den von Peter Voitl gestifteten KK-Jahreswanderpokal für sich, in Summe mit einem Ring Vorsprung vor Emil Treuer und Snjezana Lucic.
Die Gäste - im übrigen nicht alle aktive Sportschützen - haben anschließend das Traditionelle Dreikönigschiessen gefeiert: mit Vorderladergewehren, Pistolen und Revolvern aus dem 19. Jahrhundert, allesamt mit Schwarzpulver und Bleigeschoss geladen und mit Perkussionszündung befeuert. Die Herausforderung war gross, denn es galt die 50mm durchmessende "10" zu treffen - auch im frei stehenden Anschlag mit Gewehr auf 50m oder einhändig mit Pistole und Revolver auf 25m Entfernung.
Dieses Jahr waren die Besten Langwaffen-Schützen allesamt Vorderlader-Neulinge: unser Gast Marco Brückel hat es vorbildlich geschafft (10.0, 9.9) und den 1989 gestifteten Vorderlader-Langwaffenwanderpokal für sich entschieden - vor Michael Gegenbach (19.4) und Marc Schlafer (19.2).
Die kunstvolle gearbeiteten Duell-Pistolen aus dem XIX-Jahrhundert und die Perkussionsrevolver aus der Zeit des amerikanischen Bürgekriegs baten die Gelegenheit, gut gezielte Rundkugel ins 25m entfernte Ziel zu schicken, denn hier galt es mit beiden Waffenarten das beste Ergebnis zu erzielen; unserem Kollegen Markus Grässle geling dies (Gesamt 19.0), er gewann den 1989 von Gerhard Walter gestifteten Vorderlader-Kurzwaffenwanderpokal (in Summe unter einem Ring besser als Andreas Katz 18.8 und Sigrid Nägele 18.1).
Die sportliche Krönung des Tages ergab sich dann aus der letzten Runde, nämlich das Schiessen auf die Vorderlader Dreikönigs-Ehrenscheibe. Hierzu wurden die besten 10 Vorderladerschützen der beiden Waffengattungen (lang und kurz) herausgefordert, mit einer Le Page Steinschlosspistole der Napoleonischen Zeit die Ehrenscheibe in 25 Metern Entfernung an einem besonderen Punkt zu treffen. Die dieses Jahr von Ralf Fritsch gestiftete Ehrenscheibe war herausfordernd und besonders schwer zu treffen. Hierbei galt es, den geringsten Abstand zu einem vorgegebenem Punkt zu treffen, optisch schwer auszumachen: unserem langjährigen und erfahrenen Flintenschiessleiter Philipp Lichtenfels gelang es dieses Jahr mit einem bemerkenswerten 23 mm Abstand (65mm näher zum Zielpunkt als Michale Nägele und Marco Brückel) eine Meisterleistung zumal die Steinschlosspistole bekanntlich eine relativ verzögerte Zündung aufweist.
Wie auch letztes Jahr wurden die jeweils 10 besten Vorderlader-Sportler in Kurz- und Langwaffen mit wertvollen Trophäen geehrt: historische Silbermünzen aus vergangenen Jahrhunderten. Unser Schriftführer und Numismatik-Fachmann Bodo Binder hat 20 besondere Silberstücke zusammengetragen; dieses Jahr gab es Badische, Württembergische und Amerikanische Stücke in unterschiedlichem Gewicht und Wert. Alle anderen Teilnehmer durften die Sektkelche mit Moussierpunkt mitnehmen, die mit der Inschrift „2021-2023“ graviert waren um die Kollektion der letzen Jahre nicht zu unterbrechen.
Da auch die jungen Sportler auf ihre Kosten kommen sollten, haben wir traditionell auf unserem an Field Target angelehnten Luftgewehrstand einen eigenständigen Wettbewerb gefahren: hier galt es mit CO2-angetriebenen Luftgewehren mit und ohne Zielfernrohr diverse Silhouetten auf 3 bis 25m Entfernung zu treffen. Das Schwierige an der Übung war, die Klappscheiben zu Fall zu bringen, denn sie mussten immer im oberen Drittel getroffen werden. Die Gewinner konnten diverse Sachpreise von einem reich bestückten Gabentisch auswählen.
Alles in Allem eine sehr gelungene Veranstaltung, die mit leichter Verspätung gegen 16:00 Uhr ihr Ende nahm. Der Organisator Emil Treuer - aber auch alle Anwesenden - sprechen einen besonderen Dank den 25 Helferinnen und Helfer aus. Die Schiessaufsichten und Vorderladerständebetreiber nahmen 6 Stunden (und eine weitere für das Putzen der Waffen) in Kauf um den Sportlern ein schönes Erlebnis zu ermöglichen. Die süsse Kuchenbegleitung mit Wohlgefühl als auch die Kassen- sowie Auswertungsarbeit hat durch das Engagement und die freundliche Ausstrahlung unserer Helferinnen zum guten Gelingen des Festes beigetragen.
Wir wünschen hiermit nochmal allen Teilnehmerinnen, Teilnehmer und deren Familien ein gutes neues Jahr und ein warmes "Auf Wiedersehen" beim Dreikönigschiessen am 6. Januar 2024!
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